Das Arbeiten mit der Kettensäge ist eine besondere Herausforderung für mich. Da ich ein genau und kontrolliert arbeitender Mensch bin, bringt die Kettensäge das nötige unberechenbare mit sich um meine Arbeit in der richtigen Balance zwischen Wille und Zufall zu halten.

Der Arbeitsprozess hat auch etwas von einem Kampf. Die potente, laut kreischende Kraft darf nicht die Oberhand gewinnen, sonst zerstört sie alles. Wenn es mir gelingt, diese Kraft zu steuern, dann schaffen wir zusammen ausdruckstarke Werke.

Bei fast allen Skulpturen entstehen zuerst Zeichnungen und manchmal auch Modelle aus Ton, so schaffe ich mir ein klares inneres Bild und gleichzeitig zögere ich den Beginn der Arbeit mit der Kettensäge heraus. Ich muss Mut fassen, um den inneren Widerstand zu überwinden und mich auf die Arbeit und das mögliche Scheitern einzulassen.

Obwohl ich eine deutliche Vorstellung von der Skulptur habe, liegt es nur zum Teil in meiner Macht, wie sie schliesslich herauskommt. Das Holz und die reissende Kraft der Säge stellen sich der Idee entgegen und manchmal widersetzen sie sich meiner Vorstellungskraft.  So entstehen die Werke in der "trialogischen" Auseinandersetzung zwischen Künstler (Idee), Werkzeug und Material.